Bewertung der Grünanlage des Hotel Tigaiga, Tenerife, bezüglich CO² Bindung und Sauerstoffproduktion
Nachhaltigkeit & Umwelt Subtropische Gärten

Bewertung der Grünanlage des Hotel Tigaiga, Tenerife, bezüglich CO² Bindung und Sauerstoffproduktion

International Agriculture & Landscape Consultant
Dipl. Agr. Ing. Michael Frings


Einleitung

„Klimawandel“ – Gibt es ihn? Und wenn nicht? EGAL!

Michael Frings mit Jose Luis (Biotop-Fachmann) im Tigaiga Garten

Wir Alle, jede/r Einzelne von uns hat die Verpflichtung, die Natur, die wir Nutzen zu schützen! Wir erwachen morgens, gehen auf die Toilette, benutzen die Spülung, benutzen Wasser. Das Wasser kommt aus dem Spülkasten. Der Kasten: Porzellan – vorher Ton, Sand, andere Rohstoffe
Mit der Energie aus Rohöl zu einem Wohnobjekt formiert.
Das Wasser: Kommt aus der Leitung! PVC, PE, Stahl, Kupfer,…..?
Hauptsache Rohstoff
Die Quelle des Wassers? Egal! Hauptsache jetzt und hier!
Das Toilettenpapier besteht aus Zellulose – vorher war es mal ein Baum.
Na und? Wir putzen uns die Zähne, benutzen eine Zahnbürste aus Plastik, früher war Sie mal Rohöl, bestreichen sie mit Zahnpasta, vorher war diese mal Rohöl und Teile aus Pflanzen, betrachten uns im Spiegel, ein Glasprodukt, hergestellt aus Rohöl und Sand, kämmen uns die Haare mit einer Bürste aus Holz, Plastik, Hanf, Naturhaaren, ????? aber für die
Herstellung und den Transport in ihr Badezimmer benötigte man Rohöl!
Na Und?
Möchten Sie, dass ich Ihren Tag und die tägliche „Berührung“ mit der Natur im Detail aufliste? Möchten Sie, dass ich Ihnen minutiös vor Augen führe wie oft sie die Natur benutzen? Möchten sie dabei kein schlechtes Gewissen bekommen? Dann legen sie dieses Script jetzt weg!!!

Bei einem Gespräch in 2020 fragte mich Enrique Talg, ob ich ihm die CO² Bindungsfähigkeit der Gartenanlage im Hotel Tigaiga darstellen kann.
Ja! Dafür gibt es Möglichkeiten! Und diese sind auf den folgenden Seiten dargestellt.

Was der/die Einzelne daraus macht oder interpretiert, obliegt nicht meinem Einfluss. Aber so, unwissentlich, vorbildlich, intuitiv richtig, wie sich die Eheleute Talg bei der Gründung der Hotelanlage verhalten und entschieden haben, so zeitgemäß richtig werden sich auch die Nachfolger verhalten.(Denke ich mal so. Intuitiv.)


Wieviel Grünfläche kann wieviel CO² binden?
Laut Deklaration 2020 benennt das Hotel Tigaiga 5219m² Parkfläche

5219 M²: Die wenigsten Menschen haben ein Gefühl für Flächen! Ein Fußballfeld hat 7140 M²! Aber nicht einen Baum oder Strauch! Und hoffentlich eine Rasenfläche!!! Die durchschnittliche Grundstückgrösse für ein Einfamilienhaus in Deutschland beträgt 150M²
In Great Britain?
In Spanien?
In Österreich?
In der Schweiz?
EGAL!

Wieviel Fläche davon ist GRÜNFLÄCHE???
Jede betonierte, asphaltierte, versiegelte, nicht Chlorophyllexistente Fläche verhindert die Bindung von CO² und die Produktion von Sauerstoff! Punkt!

Biologieunterricht, voriges Jahrtausend:
CO² = Kohlenstoffdioxyd entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffartiger Substanzen….., als auch als Produkt der Zellatmung von Lebewesen wie Pflanzen, Algen, Bakterien,……

Biologieunterricht, Heute, 2021:
Oh wei, nix gut! Zuviel davon! Freitags demonstrieren,…..

Aber was wurde dazwischen vergessen?
Die relative Menge und die Sensibilisierung für unser tägliches Tun!
Der Baum, der mein Toilettenpapier produziert, atmet nicht mehr!
Aber mein Auto stößt weiter CO² aus:
Wer atmet das jetzt ein und macht daraus wieder neues Toilettenpapier?
Fragen Sie sich das jeden Morgen?
Wohl kaum!

Ja, aber wieviel atmet (assimiliert) denn so ein Baum an CO² ein?
(Sie lesen noch meine Fragen? Willkommen im Script!)
Hier beginnt die Aufgabenstellung:

CO² Bindungswert ermitteln!
Damit man eine Vorstellung bekommt, wie komplex die CO² Bindung zu berechnen ist, hier einige Beispiele:
– Eine Buche, die 80 Jahre alt wird, bindet im Durchschnitt 12,5 Kg CO² pro Jahr. Also 1 Tonne in ihrem Leben. Um jährlich 1 Tonne CO² zu binden, müsste man also 80 Bäume pflanzen.
10.000 M² Weizen binden ca. 9 Tonnen CO²
10.000 M² Mais sogar ca. 14 Tonnen CO²

Hierbei sollte man beachten, dass Buche, Weizen, Mais, etc. nur eine begrenzte Monatszahl aktiv sind. Darum rechnet man in Regionen, die im Herbst und Winter keine Assimilationsflächen haben, den Faktor 0,62. Subtropische und tropische Regionen, in denen es ganzjährig Grün ist, erhalten den Faktor 1.
Ganzjährig Grün = 1
Herbst/Winter Regionen = 0,62

Wussten Sie übrigens, dass das Durchschnittsalter eines Blattes, berechnet auf alle Pflanzenarten weltweit, 14 Monate beträgt?

In einer Studie der Humboldt Universität Berlin (Forschungsprojekt NatKoS) in den Jahren 2016 bis 2019 kam man zu dem Ergebnis, dass Parkanlagen in Berlin (Faktor 0,62) im Durchschnitt 19,6 KgCO²/M² im Jahr speichern. Diese teilen sich auf in 5 Kg durch Vegetation und 9,5 Kg Speicherung im Boden
Also 19600Kg = 19,6 Tonnen / 1000M²
In Berlin! In einer Klimazone, die mit 0,62 bewertet wird.


Der Wert 1 gilt für Flächen, die ganzjährig aktiv sind. Auch der Park des Hotel Tigaiga!
= 1 Jahr Vollvegetation = 1 (z. Bsp. die Tropen und Subtropen. Also auch die Kanaren!)
= 1 Jahr Westeuropa mit Laubfall im Herbst und Neuaustrieb im Frühjahr = 0,62
Wenn also 19,6 Kg bei nur 0,62 Vegetationszeit / Jahr gebunden werden, dann speichert ein Park auf den Kanaren ca. 31,61 Tonnen / 1000 M² / Jahr
Also könnte man sagen, der Park des Hotel Tigaiga mit 5219 M² bindet ca. 165 Tonnen CO² / Jahr
Bei einem Flug Köln – Teneriffa – Köln produziere ich laut Lufthansa / TuiFly Rechner 1,1 Tonnen CO². D. h., rein rechnerisch, der Park des Hotel Tigaiga kompensiert für 150 Gäste den CO² Ausstoß des Hin- und Rückfluges.

http://www.lessco2.es

In einer sehr ausführlichen Studie des Consejo Superior de Investigación Cientificas (CSIC) „Untersuchung über die CO²-Aufnahme durch die wichtigsten Anbaupflanzen in der Region Murcia“ zeigt sich, wie wichtig Grünflächennutzung und –pflege insgesamt ist.

https://rosensteinpark.de
„Was ein Baum leistet“ Ein sehr lesenswerter Artikel, der es vielleicht schafft, dass sie den Bäumen, u.a. in der Allee die sie durchfahren, mehr Beachtung und Dankbarkeit entgegen bringen.

Hinzu kommt aber noch ein weiterer Aspekt:
Wieviel Sauerstoff produziert dieser Park?
Ein Mensch benötigt ca. 1,3 Kg Sauerstoff pro Tag
Der Park des Hotel Tigaiga produziert ca. 500 Kg Sauerstoff pro Tag.
Er sichert somit die Atmung von ca. 384 Menschen. Pro Tag!

Wieviel CO² produziere ich täglich?
Laut www.co2online.de atmet ein Mensch zwischen 168 und 2040 Kg CO² zur Hilfe pro Jahr aus. Nehmen wir aber das Buch „Generation Weltuntergang“ zur Hilfe und rechnen unseren Konsumgüterverbrauch dazu

  • Die Motorsäge, die den Baum fällt
  • Der LKW, der den Baum zum Papierwerk fährt
  • Das Papierwerk, dass mein Toilettenpapier herstellt, incl. Strom für das Papierwerk
  • Der LKW, der das Toilettenpapier ins Geschäft bringt
  • Ich hole es mit meinem Auto ab,……..Dann sind es am Ende eines Tages 8,6 Kilogramm! Pro Tag! *365 = 3139 Kg/Jahr!!! 3,14 Tonnen CO² pro Mensch, pro Jahr?
    Und der Park speichert 31,61 Tonnen/Jahr?
    Also für ca. 10 Menschen findet ein Ausgleich statt?
    Kein Grund zur Beunruhigung! Alles ist gut!
    Aber es darf noch besser werden!

Damit kein Ungleichgewicht entsteht, haben weltweit viele Organisationen und Unternehmen begonnen, diesem vorzubeugen. Ein Beispiel:

www.greatgreenwall.org
Der Verfasser dieses Schreibens ist persönlich seit Beginn in diesem Projekt involviert. Können Sie sich vorstellen, dass man einen „Wald“ pflanzt, der 1 Km breit und 15 Km lang ist? Und nach ca. 10 Jahren die Niederschläge um 10% steigen?
Das habe ich selber in Burkinafaso festgestellt.
Das Regionen, die ich 1989 zum ersten Mal besucht habe, Sahelzone, Dürre, keine überlebensfähige Vegetation, heute GRÜN sind und Menschen im Schatten der Bäume ihr Tagwerk betrachten?

Auch die kanarischen Inseln und die Kapverden haben ähnliche Flächen, die brach liegen aber begrünt werden könnten. Wasser ist genug da!
Man muss es nur effizient nutzen!

Hier mein Vorschlag:

  • Umsetzung ins Marketing
  • Gründung der „As Hotel Foundation“ Pro Gast und Tag wir 1 € abgeführt.

In Zusammenarbeit mit dem Gobierno de Canarias wird Land reforestiert. Die Inseln werden wieder grüner, der CO² Ausgleich wird dokumentiert und jedem Gast als „Musst Du kein schlechtes Gewissen haben“ Zertifikat ausgehändigt. Wenn AS-Hotel die 1,1 Tonnen CO² pro Flug auf den Inseln binden kann, wird ein Urlaub auf den Kanaren CO² Neutral! (Die Berechnung sollte man allerdings nicht dem Gobierno überlassen!) Ich stelle mich gerne als neutraler Vorsitzender der Foundation zur Verfügung.
IALC
Michael Frings
Los Silos, 28.07.2021

1 thought on “Bewertung der Grünanlage des Hotel Tigaiga, Tenerife, bezüglich CO² Bindung und Sauerstoffproduktion”

  1. Sehr interessante Ausführungen, vielen Dank dafür. Es ist schön, dass der Sauerstoff für mich direkt vor Ort “produziert” wird.
    Meine weitere CO2-Last – (Flug von Deutschland nach Teneriffa) – kompensiere ich deshalb weiterhin, wie bislang auch, auf anderem Wege, dafür reichen leider die Bäume und die übrige Vegetation nicht aus. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass auch dieses wichtige Thema von der Hotelleitung erkannt und gut “abgearbeitet” wurde. Schön wäre es, wenn alle Hotelgäste künftig ihren Beitrag zur Kompensation ihres “zusätzlichen” CO2-Ausstosses leisten würden.

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